Verleumdeter Widerstand

23. Dezember 2022

Vor 80 Jahren wurden elf Mitglieder der »Roten Kapelle« ermordet – Nora Noll (Neues Deutschland)

»Hoch- und Landesverrat« lauteten die Urteile. Das Strafmaß: Todesstrafe. Am Donnerstag vor 80 Jahren ermordete das NS-Regime die ersten elf Mitglieder der »Roten Kapelle«. Am 22. Dezember 1942 wurden fünf Männer erhängt, darunter Harro Schulze-Boysen und Arvid Harnack, und im Anschluss sechs weitere Widerstandskämper*innen wie Hans Coppi und Libertas Schulze-Boysen enthauptet. Weitere Hinrichtungen sollten folgen. Mindestens 45 Menschen, Mitglieder der »Roten Kapelle«, brachte das NS-Regime um.

Es war eines der größten Widerstandsnetzwerke in Deutschland. Es nannte sich nicht selbst »Rote Kapelle«. Das war eine Bezeichnung durch die Geheime Staatspolizei (Gestapo). Künstlerinnen und Studenten, Arbeiter und Wissenschaftlerinnen hatten sich in kleinen Gruppen zusammengeschlossen, die wiederum in losem Austausch standen – ein Gefüge, das allein für Berlin auf rund 150 Personen geschätzt wird und auch in Belgien und Frankreich Kontakte hatte. Sie versteckten Verfolgte, verbreiteten Flugblätter in ihren Betrieben und auf der Straße, sammelten Informationen, um der Welt die Schrecken der NS-Dikatur zu zeigen, und unterstützten sich gegenseitig. Ab 1933 leistete die »Rote Kapelle« fast ein Jahrzehnt Widerstand.

Hier geht es zum Artikel im ND: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1169516.rote-kapelle-verleumdeter-widerstand.html