Warnung vor der zweiten Welle

27. Juli 2020

Yasin Bas , telepolis

Die Gefahr einer zweiten Welle ist gegenwärtig. Wir dürfen jetzt nicht lockerlassen und uns in Sicherheit wiegen. Wir sollten stets auf der Hut sein. Jederzeit kann es erneut ausbrechen

Nein, ich spreche nicht, wie viele denken könnten, vom Coronavirus, das unseren Alltag im Moment weitgehend beherrscht. Es geht um den „NSU 2.0“. Und: Es geht um den Neonazi-Terror in Deutschland, der schon hunderte Tote auf dem Gewissen hat. Allein seit der Wiedervereinigung verzeichnen Organisationen, die sich gegen rassistische Gewalt und rechten Terror einsetzen etwa 200 Morde, die auf das Konto von rechtsextremistisch motivierten Tätern gehen sollen. Bedauerlicherweise seien jedoch nur etwas mehr als 80 Fälle behördlich und damit offiziell anerkannt, so die Amadeu Antonio Stiftung, die sich unter anderem für Opfer rechtsextremer Gewalt einsetzt.

Auf die große Differenz zwischen der Zählung von Todesopfern rechten Terrors durch staatliche Behörden und von unabhängigen Organisationen oder Journalisten weist die Stiftung schon seit Jahren hin. Allerdings mahlen die Mühlen offizieller Stellen oftmals langsamer als manche es sich erhoffen.

„NSU 2.0“ treibt weiter sein Unwesen

Seit der Urteilsverkündung des NSU-Prozesses vor fast genau zwei Jahren werden immer wieder rechtsextreme Hass- und Einschüchterungsbotschaften mit dem Kürzel „NSU 2.0“ abgeschickt. Die Abkürzung „NSU 2.0“ ist eine Anspielung auf den sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrund“, der nach derzeitigem Wissens- und Ermittlungsstand mindestens zwischen 2000 und 2007 zehn Morde und mehrere Anschläge aus rassistischen Motiven in Deutschland verübte. Eine Polizistin soll ebenso zu den Todesopfern der Terroristen gehört haben.

Hier geht es zum Artikel: https://www.heise.de/tp/features/Warnung-vor-der-zweiten-Welle-4850400.html?wt_mc=nl.tp-aktuell.taeglich