Erneuter Waffenfund bei einem Elitesoldaten – Brauner Untergrund (UZ)

20. Mai 2020

Bundeswehr, Ermittlungsbehörden und etablierte Politik sind trotz der mittlerweile regelmäßigen Enthüllungen über faschistische oder rassistische Netzwerke in der deutschen Armee offensichtlich noch immer nicht bereit, entschlossen gegen die Soldaten vorzugehen, die der sogenannten Prepper-Szene oder der extrem rechten Reichsbürgerbewegung zugerechnet werden.

Im Zusammenhang mit rechten und extrem rechten Aktivitäten wurde in der jüngeren Vergangenheit auffällig oft über Mitglieder der Eliteeinheit „Kommando Spezialkräfte“ (KSK) berichtet. Erst am Mittwoch letzter Woche kam es in Nordsachsen zu einer Durchsuchung bei einem Elitesoldaten, der auf seinem Grundstück im sächsischen Collm eine Art Waffendepot angelegt haben soll. Tatsächlich wurden dort unter anderem ein Sturmgewehr, Munition und Plastiksprengstoff sichergestellt.

Kerstin Köditz, zuständig für Innenpolitik und Sprecherin für antifaschistische Politik bei der sächsischen Linksfraktion, forderte, dass nun umgehend geklärt werden müsse, „woher das sichergestellte Material stammt, was der Beschuldigte damit vorhatte, ob es Mitwisser gab und wie stark er mit der rechten Szene vernetzt ist“. „Ich denke hier vor allem an sogenannte Prepper, an das Nordkreuz-Netzwerk und den Uniter-Verein. Hier hatten sich schon in der Vergangenheit einige Bezüge nach Sachsen angedeutet“, so Köditz weiter. Aufhorchen lasse, dass „der Militärische Abschirmdienst den Beschuldigten bereits seit drei Jahren im Visier gehabt haben soll – die Gefahr war also schon länger bekannt, gehandelt hat man aber erst jetzt“. Es sei „jetzt auf Bundesebene zu klären, ob diese Einheit nicht endlich aufgelöst werden sollte“, forderte die Landtagsabgeordnete mit Blick auf die anhaltenden rechtsextremen Skandale beim KSK.

Hier geht es zum Artikel in der UZ : https://www.unsere-zeit.de/brauner-untergrund-129990/