Enthüllung der Gedenktafel für Fluchthelfer 1933-39 in Emden

3. September 2019

Am Nachmittag des 31.08.2019 wurde in Emden die insgesamt sechste Tafel für die Fluchthelfer 1933-39 enthüllte. Die Enkelin des Emder Widerstandskämpfers Hermann de Groot, Sabine Waldecker und ihre Tochter Monika Schwarz übernahmen diesen feierlichen Akt.

 

 

Während der faschistischen Diktatur saß Hermann de Groot neun Jahre in den Nazi-Gefängnissen, weil er als Seemann illegale Flugblätter aus Schweden und Norwegen nach Emden brachte. Er gehörte zu den Emder KPD-Mitgliedern, die verfolgten Antifaschisten Unterschlupf gewährten und dafür sorgten, dass sie in die Niederlande fliehen konnten.

Paul Weßels von der Ostfriesischen Landschaft erklärte: „Damals war das Verbrechen so ungeheuerlich, dass es schon abstrakt wird.“ (Emder Zeitung, 02.09.19) Er führte weiter aus, dass diese Helden des Widerstands ohne die Aktivitäten der Initiative Grenzüberschreitende Fluchtwege keinen Namen hätten.

OB Bernd Bornemann dankte all denen, die sich heute für eine Willkommenskultur einsetzten. Weiterhin sagte er: „Es ist unglaublich, dass es heute Leute gibt, die dieser Schreckenszeit irgendetwas Gutes abgewinnen können.“ (EZ, ebd.)

Oberdeichrichter Alwin Brinkmann kritisierte die westeuropäischen Staaten für das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei, das dazu führt, dass Flüchtlingen aus den Kriegsgebieten des Nahen Ostens der Weg nach Europa versperrt bleibe.

Die musikalische Umrahmung der Gedenkfeier wurde von den „Jammerlappen“ gestaltet.