Unsere Bundessprecherin Denise T. nahm gestern an der Befreiungsfeier in Buchenwald teil, wo sie unter anderem die Worte des ehemaligen französischen Buchenwald-Häftlings Raymond Renaud vernahm. Renaud erinnerte daran, dass aus Toleranz und Solidarität eine starke Gemeinschaft entstehen kann, die sich für den Frieden einsetzt und entschlossen gegen Faschismus auftritt.
Lena Carlebach, Enkelin des ehemaligen Buchenwald-Häftlings Emil Carlebach und Generalsekretärin des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora, berichtete von der Zeit ihres Großvaters im Lager und davon, welche Stärke Solidarität selbst an solch menschenverachtenden Orten hervorbringen kann.
Emil Carlebach war Kommunist, Antifaschist und Mitbegründer der VVN-BdA. 1934 wurde er wegen der Verbreitung antifaschistischer Zeitungen verhaftet. Nach seiner Haft kam er erst in das KZ Dachau, danach nach Buchenwald, wo er der illegalen Lagerleitung angehörte, die u.a. die Selbstbefreiung im April 1945 vorbereitete.
Es ist wichtig, die Namen dieser Menschen zu kennen, damit sie niemals vergessen werden. Menschen, die aus antifaschistischer Kraft selbst an solch schrecklichen Orten Solidarität geübt haben und damit Menschen retten konnten. Sie sicherten das Überleben vieler Menschen, darunter auch Kinder. Diese Tatsache findet in der Öffentlichkeit leider zu wenig Bedeutung.
Jacques Delfeld, stellv. Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma wies in seiner Rede darauf hin, dass Diskriminierung, Rassismus und Flucht immer noch aktuell sind. Es gelte, weiter daran zu arbeiten, dass das, was Sinti*zze und Rom*nja in den Lagern erlebt haben, mehr Gehör findet und dass das Gedenken daran weitergetragen wird.
Vor 80 Jahren, im März 1943, wurden die deutschen Sinti*zze und Rom*nja in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert.