Enthüllung der Gedenktafel in Wymeer
2. September 2019
Am Samstag, den 31. August 2019, nahmen ca. 100 Menschen an der Enthüllung der Gedenktafel für die deutschen und niederländischen Fluchthelfer 1935-39 teil. Der Sozialdemokrat Johan Bültena aus Wymeer und die Angehörigen der Familie Telkamp aus Bellingwolde, die der CPN angehörten, brachten in diesen Jahren 70-80 deutsche Antifaschisten über die Grenze in die Niederlande und riskierten bei jeder Fluchthilfe dabei ihr eigenes Leben. Es sprachen Gerald Sap, Bürgermeister der Gemeinde Bunde, der Leeraner Landrat Matthias Groote sowie der Autor des Buches „Rode Hulp“, Ruud Weijdeveld aus Zwolle. Musikalisch wurde die Veranstaltung vom Chor „Rote Töne“ aus Leer umrahmt. Die Enthüllung der Tafel erfolgte durch Frau Teda Auras, der Enkelin von Johan Bültena und Herrn Derk Telkamp, dem Enkel von Derk Telkamp sen. Leider passierte der Initiative „Grenzüberschreitende Fluchtwege“ ein Fauxpas, da die Druckerei die falsche Tafel ausgeliefert hatte. Die Originaltafel wird zeitnah ersetzt.
Die Begrüßung erfolgte durch Tony Kofoet aus Weener und Henk Opheikens aus Vlagtwedde.
Der Chor „Rote Töne“ aus Leer umrahmte die Veranstaltung mit antifaschistischen und Friedensliedern.
Gerald Sap, Bürgermeister der Gemeinde Bunde, würdigte das humanistische Wirken der Fluchthelfer an beiden Seiten der Grenze. Er beklagte, dass über die Person des späteren Bürgermeisters von Wymeer, Johan Bültena, im öffentlichen Leben der Gemeinde wenig bekannt sei. Dabei habe Bültena in seiner Zeit als Bürgermeister die Gemeinde entscheidend geprägt.
Landrat Matthias Groote warnte u. a. vor den Gefahren durch den aktuellen Rechtextremismus und Rassismus.
Ruud Weijdeveld beschrieb die Situation der deutschen Flüchtlinge in den Niederlanden von 1933 – 40. Diese lebten dort als Illegale und mussten jederzeit damit rechnen in das faschistische Deutschland deportiert zu werden, wenn sie aufgegriffen wurden.