Gegen alle Widrigkeiten

26. März 2022

Größte antifaschistische Vereinigung in Deutschland VVN-BdA feiert 75jähriges Bestehen Von Kristian Stemmler

Schon an der Wiege standen die Wächter. Von Schwierigkeiten der Namenswahl für die heute allgemein mit dem Kürzel VVN-BdA benannte, von ihm mitbegründete Organisation hat Emil Carlebach, Kommunist aus Hessen und Buchenwald-Überlebender, später berichtet. Im brandenburgischen Henningsdorf habe er sich Anfang 1946 mit anderen früheren Widerstandskämpfern getroffen. Er habe, so Carlebach, den »Kameraden aus der Ostzone« damals gesagt: »Gründet ihr einen ›Kampfbund gegen den Faschismus‹, dann ist es nicht möglich, den gesamtdeutsch zu haben, denn die Westmächte dulden das nicht.« Als Antwort habe er bekommen: »… in drei Teufels Namen gründen wir die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes.« Der Name sei also zustande gekommen »unter dem halben Verbotsdruck der Westalliierten«.

Bis in die Gegenwart bleibt Repression ein ständiger Begleiter der VVN, die 1971 ihre Organisation für nachgeborene Generationen geöffnet hat und seitdem den Zusatz »Bund der Antifaschisten« führte (heute »Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten«). Doch sie überstand alle Stürme und feiert an diesem Sonnabend als älteste und mitgliederstärkste antifaschistische Organisation der Republik in Frankfurt am Main ihre Gründung vor 75 Jahren. Offizieller Gründungsakt war die »1. Interzonale Länderkonferenz der VVN« vom 15. bis 17. März 1947 in der hessischen Metropole. Überlebende des faschistischen Terrors schufen an diesem Wochenende den gesamtdeutschen Rat der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes.

Hier geht es zum Artikel in der jW: https://www.jungewelt.de/artikel/423456.vernichtung-des-nazismus-gegen-alle-widrigkeiten.html