Massaker von Babyn Jar: „Größter Gewaltexzess in der modernen Menschheitsgeschichte“
29. September 2021
Heute vor 80 Jahren begann das größte Einzelmassaker in der Geschichte des Holocaust. Ein häufig übersehenes, ignoriertes, in seiner Dimension unbekanntes Verbrechen
Alle Juden der Stadt Kiew und Umgebung müssen sich am Montag, dem 29. September 1941, um acht Uhr morgens an der Ecke Melnikowskaja und Dochturowskaja (neben dem Friedhof) einfinden. Ausweise, Geld und Wertsachen sind mitzubringen, ebenso warme Kleidung, Unterwäsche usw.
Jeder Jude, der dieser Anordnung zuwiderhandelt und an anderem Ort angetroffen wird, wird erschossen.
Jeder Bürger, der in eine von Juden verlassene Wohnung eindringt und sich Sachen aneignet, wird erschossen.
Dieser Aufruf, der überall in Kiew zu lesen war, leitet das Massaker von Babyn Jar ein, das sich heute zum 80-ten Male jährt. Während die Schlacht von Stalingrad zum „zentralen Erinnerungsort“ der Deutschen gerade in den alten Bundesländern wurde, fristet – ebenfalls insbesondere in den alten Bundesländern – neben der Blockade von Leningrad, der größten „demographischen Katastrophe, die eine Stadt in der Geschichte der Menschheit jemals erfahren musste“ – das Massaker von Babyn Jar ein Schattendasein durch Ignorieren, Vergessen oder Verdrängen. Dabei sollte die Erinnerung und das Gedenken an dieses unfassbare Verbrechen eine moralische Pflicht sein.
Hier gehts zum Artikel bei telepolis: https://www.heise.de/tp/features/Massaker-von-Babyn-Jar-Groesster-Gewaltexzess-in-der-modernen-Menschheitsgeschichte-6203588.html