Mental im Schützengraben gelandet
13. Mai 2022
Regression der Linken im Ukraine-Konflikt
von Peter Nowak , telepolis
Es ist die Regression der Linken im Ukraine-Konflikt, die dazu führt, dass ultrarechte Positionen sogar in linksliberalen Medien verbreitet werden
„Die Journalistin Julia Latynina wird als mutige Putin-Kritikerin verehrt, führt aber ebenso einen Kreuzzug gegen Linke, Migranten, Menschenrechtler und das allgemeine Wahlrecht“, schrieb Ewgyniy Kasakow am 26. Oktober 2018 in der taz über eine weit rechts stehende russische Publizistin, die politisch hierzulande gut zwischen AfD und NPD eingeordnet werden könnte. Sie würde wohl öfter Probleme mit der Justiz bekommen, denn Latynina zeigt ihren Hass auf einkommensarme Menschen sehr offen.
Die Leistungsträger finanzierten mit ihren Steuern „arbeitslose Junkie-Frauen mit fünf Kindern“, wird Latynina in dem taz-Artikel zitiert. Wer verneine, dass „jeder arbeitslose Bastard“, der einen Laden plünderte, „genau der Kerl sein soll, der entscheiden sollte, wie wir alle leben sollen“, werde Faschist genannt, begründete sie weiter ihre ablehnende Haltung zum allgemeinen Wahlrecht.
Genau diese Julia Latynina konnte nun am 9. Mai 2022 in der taz unter der Überschrift „Putin ist der zweite Stalin“ einen Artikel veröffentlichen, in dem historische Mythen der internationalen Naziszene wiedergekäut werden. Dazu gehört die Lüge, Nazideutschland sei mit seinem Angriff auf die Sowjetunion einem Angriff von dort zuvorgekommen.
Die tatsächliche Geschichte des Zweiten Weltkrieges ist, dass Stalin diesen Krieg geplant hatte, der die ganze Welt erfassen und erst enden sollte, wenn auch noch die letzte argentinische Sowjetrepublik ein Teil der UdSSR geworden sein würde. Er hatte diesen Krieg geplant – lange bevor Hitler an die Macht kam.
Julia Latynina, taz
Hier geht es zum Artikel von Peter Nowak auf telepolis: https://www.heise.de/tp/features/Mental-im-Schuetzengraben-gelandet-7091857.html