Schlag gegen Naziuntergrund

7. April 2022

Bundesweite Razzia gegen faschistische Netzwerke. Nur vier Festnahmen von rechten Kampfsportlern Von Nick Brauns (junge Welt)

Beamte des Bundeskriminalamtes haben am Mittwoch im Auftrag des Generalbundesanwaltes zahlreiche Wohnungen von Neonazis durchsucht. Die aufgrund von fünf verschiedenen Ermittlungsverfahren durchgeführten Razzien richteten sich gegen 50 Anhänger faschistischer Netzwerke. Durchsucht wurden 61 Objekte in elf Bundesländern.

Im Fokus der Ermittler stehen unter anderem mutmaßliche Mitglieder der sogenannten Atomwaffen Division (AWD). Dabei handelt es sich um ein 2015 in den USA gegründetes rechtsterroristisches Netzwerk, das einen weltweiten »Rassenkrieg« zur Aufrechterhaltung der weißen Vorherrschaft propagiert. Als Logo der in autonomen Zellen operierenden Bewegung, der in den USA mindestens fünf Morde zugerechnet werden, dient das Warnzeichen für radioaktive Strahlung. Die Ermittlungen richten sich gegen zehn durch eine BKA-Sonderkommission »Kern« enttarnte mutmaßliche Anhänger des seit 2018 existierenden deutschen Ablegers der AWD. Bei einem der Tatverdächtigen handelt es sich nach Informationen des Spiegel um den ehemaligen Offiziersanwärter Chris Marvin C. Zumindest die US-AWD hatte sich laut Recherchen des Magazins Newsweek Ende 2020 damit gerühmt, Mitglieder zur militärischen Ausbildung zum neonazistischen Asow-Batallion in der Ukraine geschickt zu haben.

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