Zum Gedenken an die Mitglieder der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“
22. Februar 2021
„So ein herrlicher Tag, und ich soll gehen. Aber was liegt an unserem Leben, wenn wir es damit schaffen, Tausende von Menschen aufzurütteln und wachzurütteln.“ Diesen Satz sprach Sophie Scholl am Tag ihrer Hinrichtung durch die Nazis. Genau heute vor 78 Jahren, am 22. Februar 1943 wurden Sophie Scholl, ihr Bruder Hans und Christoph Probst in München im Vollstreckungsgefängnis München-Stadelheim durch das Schafott ermordet. Noch am selben Tag waren sie vom Volksgerichtshof unter Roland Freisler „wegen landesverräterischer Feindbegünstigung, Vorbereitung zum Hochverrat und Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt worden. Alle drei waren in der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ organisiert. Hans Scholl rief noch „Freiheit!“ bevor er gegen 17 Uhr hingerichtet wurde.
Am 18. Februar 1943 verteilten Hans und Sophie Scholl die letzten Kopien des sechsten Flugblattes ihrer Gruppe im Hauptgebäude der Münchner Universität. Bei dieser Aktion wurden sie von einem der Hausmeister ertappt und der Gestapo übergeben. Hans Scholl trug einen handschriftlichen Entwurf des siebten Flugblatts von Christoph Probst bei sich. Einen Tag später verhaftete die Gestapo Christoph Probst in Innsbruck.
Roland Freisler war ein gefürchteter Nazi-Jurist, der Angeklagte in seinem Gerichtssaal gerne demütigte. Durch die NS-Zeit erreichte seine Karriere ihren Höhepunkt und Freisler war auch einer der 15 Teilnehmer der Wannsee-Konferenz, bei der die systematische Vernichtung der deutschen Juden und Jüdinnen geplant wurde.