Immer wieder: Nie wieder!

19. Februar 2021

Heute vor einem Jahr ermordete ein rechter Terrorist zehn Menschen. Der Staat ging zuvor mit ihm großzügig um, mit den Überlebenden und Hinterbliebenen nicht Von Arnold Schölzel

Die Liste rechter Terroranschläge in der Bundesrepublik ist lang. So lang, dass sich als Verfassungsrealität formulieren lässt: »Eine Aufklärung findet nicht statt.« Jedenfalls nicht im Sinne des Wortes: wahrhaftig und umfassend. Der Unwille, Naziverbrechen zu sühnen, war für die BRD in ihren ersten 30 Jahren bestimmend, die Ausnahmen bestätigten die Regel. Seit mindestens 40 Jahren wird das fortgesetzt. Im August 1980 starben zwei Vietnamesen beim Brandanschlag auf ein Hamburger Flüchtlingsheim. Der Sprengstoffanschlag auf dem Münchner Oktoberfest einen Monat später kostete 13 Menschen das Leben, 221 wurden verletzt, viele schwer. Am 7. Juli 2020 wurden die 2017 dazu neu aufgenommenen Ermittlungen wieder einmal ergebnislos eingestellt.

Für die Morde von Hanau am 19. Februar 2020 gilt: Die Rede vom Einzeltäter folgt einem seit damals bewährten Muster. So soll die faschistische Bande NSU aus drei Kumpanen bestanden haben. Der oder die Mörder Walter Lübckes lebten vor der Tat offenbar in einem politischen Vakuum. Der Attentäter von Halle war dem Urteil nach nie aus seinem Kinderzimmer herausgekommen.

Hier geht es zum Artikel in der JW: https://www.jungewelt.de/artikel/396783.anschlag-in-hanau-immer-wieder-nie-wieder.html