Auf Kommunistenjagd

12. Januar 2021

Starke »NS-Affinität«: Forschungsprojekt zur Rolle des Landgerichts Lüneburg in der Kommunistenverfolgung der frühen Bundesrepublik abgeschlossen Von Markus Bernhardt (junge Welt)

Wer in den 1950er und 1960er Jahren als Mitglied der 1956 verbotenen KPD vor einem bundesdeutschen Gericht landete, musste mit einer hohen Haftstrafe rechnen. Besonders berüchtigt war in dieser Hinsicht das Landgericht Lüneburg, an dem ein – auch für die Verhältnisse der frühen BRD – sehr hoher Prozentsatz ehemaliger Nazijuristen als Richter oder Staatsanwalt tätig war.

Das ist lange bekannt; gründlich aufgearbeitet wurde es bislang nicht. Bis heute wird verbissen an dem Mythos festgehalten, im »Rechtsstaat« Bundesrepublik habe es zu keinem Zeitpunkt eine justizförmige politische Verfolgung gegeben. Umso verdienstvoller ist es, dass sich die VVN-BdA Lüneburg seit 2015 akribisch in einer nun mit dem letzten Heft (»Kalter Bürgerkrieg in Lüneburg«) abgeschlossenen Schriftenreihe mit dem Landgericht Lüneburg als »Spitze der justizförmigen Kommunistenverfolgung« in der Bundesrepublik befasst hat. Wichtig ist das Projekt auch deshalb, weil die unmittelbar Betroffenen größtenteils verstorben sind und jüngere Generationen praktisch nichts mehr von der mit dem Mantel des Schweigens umgebenen Kommunistenjagd in der frühen Bundesrepublik wissen.

Hier geht es zum Artikel in der jungen Welt:https://www.jungewelt.de/artikel/394071.verfolgung-von-kpd-mitgliedern-auf-kommunistenjagd.html