Hitler: „In die russischen Städte gehen wir nicht hinein, sie müssen vollständig ersterben“

27. Januar 2019

27. Januar 2019

Leningrader verlassen ihre Häuser, die vom NS-Bombardement zerstört wurden. RIAN_archive_2153_After_bombing.jpg:Bild: RIA Novosti Archiv/Boris Kudoyarov / CC-BY-SA 3.0

Erinnerung an ein deutsches Kriegsverbrechen zum 75. Jahrestag der Befreiung Leningrads

Am 27. Januar 1944 endete die Blockade Leningrads. Ganze 872 Tage hatten die Einwohner gehungert. Rund eine Million Zivilisten starben hierbei. Heute vor genau 75 Jahren endete „die größte, die Zivilbevölkerung betreffende Katastrophe der bekannten Geschichte“ (Timo Vilhavainen). Leider ist es fraglich, ob an diesem Tag in Deutschland das Gedenken dem deutschen Verbrechen gerecht wird.

Erinnerungsschwäche

Bis in die Tiefen 1980er Jahre hinein wurde in der Bundesrepublik Deutschland so gut wie kaum der Blockade Leningrads gedacht. Sie war „zu einer normalen Belagerung marginalisiert“ (Wigbert Benz). Stattdessen wurde Stalingrad zum zentralen Erinnerungsort des deutsch-sowjetischen Krieges. Das Gedenken an das Schicksal der Sechsten Armee bestimmte die Art und Weise, wie die Deutschen den Krieg gegen die Sowjetunion gedachten, „den größten Gewaltexzess in der modernen Menschheitsgeschichte“ (Wolfram Wette), der auf Seiten der Sowjetunion 27 Millionen Menschenleben forderte.

Erst nach der Wiedervereinigung und dem Kontakt mit der Erinnerungskultur der DDR, wo die Blockade Leningrads einen festen Platz hatte (wenn auch als Heldengeschichte), rückte das Gedenken an das Kriegsverbrechen mehr und mehr ins Zentrum.

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