Kundgebung zum Antikriegstag auf der Begräbnisstätte Esterwegen
4. September 2018
Am Sonntag, den 02. September, veranstaltete der DGB-KV Nördliches Emsland seine traditionelle Kundgebung zum Antikriegstag auf der Begräbnisstätte des ehemaligen KZ Esterwegen, an der ca. 80 Gäste teilnahmen, u. a. eine Gruppe der IG BCE-Jugend aus Westfalen, die eigens mit dem Bus angereist war.
Der Vorsitzende des KV, Anton Henzen, erklärte in seiner Begrüßungsrede, dass es die Jugend der IG Bergbau und Energie aus Essen war, die vor 55 Jahren den Gedenkstein für Carl von Ossietzky auf der Begräbnisstätte aufstellte. Dieses Vorhaben stieß im Vorfeld zum damaligen Zeitpunkt bei der lokalen Politik und großen Teilen der emsländischen Bevölkerung auf wenig Gegenliebe. Erst als die jungen Gewerkschafter damit drohten, den Stein zu Fuß von Essen nach Bockhorst zu transportieren, erhielten sie die Genehmigung den Stein aufzustellen.
Hauptredner der Kundgebung war Christian Strzecha, Jugend- und Auszubildendenvertreter bei der RAG und Mitglied des Jugendausschusses der IG BCE. Strzecha ging in seiner Rede auf das Schicksal der beiden KZ-Insassen Fritz Husemann und Carl von Ossietzky ein. Am Beispiel der aktuellen Geschehnisse in Chemnitz wies der Redner darauf hin, dass Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Teilen der Bevölkerung existent seien und dringend bekämpft werden müssen. An seinem Arbeitsplatz im Bergbau untertage habe die Frage der Hautfarbe der Arbeiter nie eine Rolle gespielt, sie seien bei der Arbeit alle schwarz und hätten das gemeinsame Interesse nach der Schicht wieder gesund übertage zu kommen und zu ihren Familien zurückzukehren.
Die Kundgebung wurde durch das Duo Rita & Paul musikalisch umrahmt und mit dem gemeinsamen Singen des Moorsoldatenlieds beendet.