Friedenstage in Emden geplant
29. August 2018
Emden – Nicht nur Probleme benennen, sondern auch Lösungen aufzeigen wollen die Organisatoren der Emder Friedenstage. Die Veranstaltung ist in diesem Jahr zum elften Mal in der Volkshochschule (VHS) in Emden. Beginn der Vortragsreihe ist am 4. September. „Wir wollen über Themen sprechen, die brennen – und die über die Inhalte der Tagesschau hinausgehen“, sagt Bert Gedenk vom Friedensforum.
Bis zu 100 Menschen hätten in den vergangenen Jahren die einzelnen Termine besucht, sagt Silke Santjer von der VHS. „Die Besucher wissen zu schätzen, dass hochkarätige Referenten kommen und der Eintritt trotzdem frei ist.“
2800 Euro für Organisation zur Verfügung
Fünf Mitglieder des Friedensforums waren an der Organisation der diesjährigen Veranstaltung beteiligt. 2800 Euro standen ihnen dafür zur Verfügung – Geld, das sie ausschließlich von den Sponsoren erhalten haben. Bereits nach Ende der Friedenstage im vergangenen Jahr hätten sie begonnen, das neue Event zu planen, so Gedenk. Sie hätten gemeinsam überlegt, welche Themen angesprochen werden sollten und dann die Referenten kontaktiert. Mit der Auswahl seien sie sehr zufrieden:
Am Dienstag, 4. September, ist der Vortrag vom Jour
nalisten Emram Feroz unter dem Titel „Tod per Knopfdruck“. Er befasst sich mit Drohnenangriffen durch die USA in Afghanistan, Irak, Pakistan und weiteren Ländern. Daran ist, so ist die Gruppe überzeugt, auch Deutschland beteiligt. „Das wird in den Medien weitgehend vernachlässigt“, sagt Johanna Adickes. Feroz werde Fragen darüber beantworten, welche Rolle Deutschland dabei spiele und was die Bevölkerung dagegen tun kann.
Gewaltverbot der UNO Thema
Mit der United Nations Organization (UNO, auf deutsch: Vereinte Nationen) beschäftigt sich am 11. September der Jurist Norman Paech in seinem Vortrag „Das Gewaltverbot der UNO“. Die UNO-Charta verbiete den Mitgliedsländern gewaltvolle Auseinandersetzungen, doch die Regeln würden bewusst nicht eingehalten. Paech soll unter anderem thematisieren, wie die Organisation wirkungsmächtiger werden kann.
Am 18. September informiert Jürgen Wagner, Politikwissenschaftler und Vorstandsmitglied der Tübinger Informationsstelle Militarisierung (IMI) über „Nato: Aufmarsch gegen Russland“. Das Verhältnis zwischen Russland und dem Westen habe sich verschlechtert, es gebe Versorgungsstationen, in denen der Krieg gegen Russland bereits vorbereitet werde, so die Organisatoren.
Eintritt ist frei
Beim Vortrag „Kein Geld für Krieg“ am 25. September zeigen Martin und Gerlinde Rambow Wege auf, wie Bürger sich gegen die Mitfinanzierung der Rüstungsindustrie wehren können – etwa mit der Weigerung, Steuern dafür zu zahlen.
Am 27. November befasst sich Karin Leukefeld mit dem Syrienkrieg. Bei „Kein Ende in Sicht“gibt sie Einblicke in politische Lösungsansätze. Auch, wie sich der Krieg entwickelt hat, wird thematisiert. „Syrien liegt uns – wie vielen anderen – sehr am Herzen“, so Gedenk.
Alle Vorträge beginnen um 19.30 Uhr im VHS-Forum in Emden. Der Eintritt ist frei. Im Anschluss ist Zeit für Diskussionen.
oz-online.de, 29.08.2019