Gedenken der Opfer des Faschismus am 30.Januar 2014

5. Februar 2014

Zur Tradition der VVN-BdA KV Ostfriesland gehört es am Jahrestag der Machtübertragung an den Faschismus der Opfer zu gedenken. Wie jedes Jahr trafen sich Antifaschisten an der Stele für die Opfer des Faschismus in der Brückstraße in Emden um der Opfer jenes Verhängnisses, dass1933 seinen Lauf nahm, aber schon früher begann zu gedenken. Hermann Bertus vom Vorstand der VVN-BdA erinnerte an die nicht zu Ende geführte Novemberrevolution 1918/19, die mit der tödlichen Spaltung der Arbeiterbewegung und einer Republik, der Weimarer, der sich das Bürgertum verweigerte. Die Machtübertragung an Adolf Hitler am 30. Januar 1933 besiegelte das Ende einer Demokratie in Deutschland, die von Anfang an bekämpft worden war.

Die Eingabe führender Großindustrieller, Bankiers und Großgrundbesitzer an den Reichspräsidenten Hindenburg enthielt die Forderung nach sofortiger Übertragung der Kanzlerschaft an Hitler. Dieser Forderung kam Hindenburg am 30.Januar 1933 nach.

Politische Gegner wie die Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschaftler wurden schon frühzeitig inhaftiert und ermordet, die ersten Konzentrationslager entstanden bereits im März 1933.

„Wir gedenken hier derjenigen MitbürgerInnen jüdischen Glaubens die in Viehwaggons ins Ghetto und von da in die Gaskammern oder in die Arbeitslager zur Profitmaximierung deutscher Konzerne verbracht wurden.

Wir gedenken aber auch der vielen namenlosen Opfer die nicht in das faschistische Weltbild passten.“

Wir können die zahllosen Opfer nicht wieder zum Leben erwecken. Aber wir sind  ihnen  eines schuldig: In einem „öffentlichen Gedenken“ das Versprechen zu geben, das dass, was passierte, sich nie wiederholen darf.

so die mahnenden Worte.

Trotz vieler guter Ansätze konnten die richtigen Lehren in der Bundesrepublik auch nach 1945 nicht gezogen werden. Anders als die Weimarer konnte die Bonner Republik die Linken entweder weitgehend zur Anpassung zwingen oder andererseits unterdrücken. Jahrelang wurde die kommunistische Linke in der Bonner Republik sogar in die Illegalität getrieben. Gleichzeitig war der rechte Rand sehr prägend. Der rechte Rand erweiterte sich zur Mitte. Hier gaben die alten Nazis vielfach den Ton an. Nach 1945 wurden die alten Besitz- und Machtverhältnisse in der BUNDESREPUBLIK Deutschland wieder hergestellt.

Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus und Antikommunismus von Neofaschisten sowie rechten konservativen Politikern dürfen nicht ein zweites Mal widerspruchslos hingenommen werden. Verharmlosung und Duldung ist zu bekämpfen. Gegen wachsende Gefahren von rechts sind gesellschaftliche Allianzen ein Gebot der Stunde. Den Geschichtsfälschern gilt es entgegen zu treten. Kämpfen wir gemeinsam für soziale Sicherheit, gegen Demokratieabbau und für den Frieden.

Für uns gibt es kein Vergeben und kein Vergessen. Antifaschismus heißt nicht nur, das Gedenken an die Opfer der deutschen Verbrechen hochzuhalten. Wir treten gegen Revanchismus und Geschichtsrevisionismus ein und entgegnen allen Geschichtsverdrehern: Deutsche Täter sind keine Opfer – nicht in Dresden und auch nicht anderswo.

Wir lassen es nicht zu, dass die Faschisten unbehelligt ihre menschenverachtende Ideologie auf die Straße tragen. Deshalb rufen wir dazu auf, sich ihnen in den Weg zu stellen.

Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen!